Vernetzter Freizeitsportverein integriert jugendliche Migranten

Die Volley­ball­mann­schaft des Frei­zeit­sport­ver­eins Esch­berg (Foto: Verein)
Die Volley­ball­mann­schaft des Frei­zeit­sport­ver­eins Esch­berg (Foto: Verein)

Den Freizeitsportverein Eschberg aus der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken gibt es mittlerweile im siebenten Jahr. Der noch recht junge Verein hat sich den Breitensport auf die Fahnen geschrieben und die Integrationsarbeit; beides funktioniert ausgezeichnet. Der Verein kooperiert besonders im Jugendbereich mit vielen städtischen Einrichtungen, bietet so Jugendlichen sportliche Betätigung und hat mittlerweile rund 80 Mitglieder von denen mehr als die Hälfte Jugendliche sind.

 

Der Freizeitsportverein Eschberg bietet unter anderem die Sportarten Volleyball, Fußball und Tischtennis an. Durch alle Abteilungen hindurch wird mit anderen Organisationen kooperiert. So kommen jugendliche Migranten mit dem Sport in Deutschland bereits kurz nach ihrer Ankunft in Kontakt. Das Programm „Integration durch Sport“ fährt mit seinem Sportmobil regelmäßig das Übergangswohnheim in der Moltkestraße in Saarbrücken an. An Bord sind dann verschiedene Sportgeräte, mit denen die Bewohner dann Sporttreiben können, oder sich über das Sportangebot in formieren können.

 

Peter Merkel (43 Jahre) ist Fahrer des Sportmobils und außerdem 1. Vorsitzender des Freizeitsportvereins Eschberg. Der gelernte Sportlehrer ist die Seele des Vereins: "Das Sportmobil hilft ungemein beim Erstkontakt mit jungen Aussiedlern. Sie bekommen außerdem Informationen wo sie in Saabrücken welchen Sport machen können und wir zeigen ihnen natürlich auch das Angebot unseres Freizeitsportvereins."

 

Neben dem Übergangswohnheim, in dem durchschnittlich 80 Aussiedler untergebracht sind, kooperiert der Freizeitsportverein auch mit der Caritas Saarbrücken. "Wir machen mit der Caritas seit längerem erfolgreiche Projektarbeit für Kinder und Jugendliche. Mit der Jugendberatungsstelle Folsterhöhe bieten wir an zwei Tagen in der Woche regelmäßig Fußball und Volleyball an", so Peter Merkel. Das Angebot ist für alle Jugendlichen offen und wird rege genutzt.

 

Zusammenarbeit mit Jugendmigrationsdienst der Stadt Saarbrücken

 

Ein weiterer wichtiger Baustein im Netzwerk des Freizeitsportvereins Eschberg ist der Jugendmigrationsdienst der Stadt. Der Migrationsdienst kümmert sich um jugendliche Migranten in Saarbrücken. Wann immer der Verein Sportveranstaltungen ausrichtet ist der Jugendmigrationsdienst mit eigenen Mannschaften dabei, auch das Diakonische Werk in Saarbrücken beteiligt sich so an der integrativen Arbeit durch den Sport. "Wir richten pro Jahr zwischen 30 und 40 Tagesturniere im Volleyball, Fußball oder Tischtennis aus", erzählt Peter Merkel. Neben diesen "arrivierten" Sportarten organisiert der Verein aber auch Dartturniere, Wettbewerbe im Bankdrücken und mittlerweile sogar im Baumstammweitwurf. "Für jedes Turnier haben wir einen Wanderpokal gestiftet, so ist der Anreiz für alle Mannschaften noch größer", erklärt Peter Merkel, "unsere  vielfältigen Aktivitäten wären ohne die Unterstützung durch das Programm 'Integration durch Sport' nicht möglich."

 

Das Programm übernimmt die Miete der Halle, stellt Sportgeräte und unterstützt die Starthelfer finanziell ein wenig für die viele Zeit, die diese für die integrative Arbeit im Verein aufwenden. Auch das Sportamt der Stadt Saarbrücken ist dem Verein behilflich. Gab es vor sieben Jahren gerade mal eine Halle für zwei Stunden in der Woche, können die Eschberger Freizeitsportler mittlerweile jeden Tag in der Woche eine Sporthalle nutzen. Damit wird der Verein auch der steigenden Nachfrage gerecht, denn aus einer Volleyballmannschaft bei Gründung des Vereins sind mittlerweile sechs geworden, dazu kommen die Tischtennisspieler und seit 2004 auch die schnell wachsende Zahl der Hallenfußballmannschaften.

 


  • Die Volley­ball­mann­schaft des Frei­zeit­sport­ver­eins Esch­berg (Foto: Verein)
    Die Volley­ball­mann­schaft des Frei­zeit­sport­ver­eins Esch­berg (Foto: Verein)