Verstärkung bei den Integrationsbotschaftern – Max Semenov

Der jüngste von sechs Integrationsbotschaftern des DOSB: Max Semenov (21), Bilder (M.S.)
Der jüngste von sechs Integrationsbotschaftern des DOSB: Max Semenov (21), Bilder (M.S.)

Der Deutsche Olympische Sportbund hat die Riege der Integrationsbotschafter verstärkt. Mit Max Semenov (21) aus Leipzig, Erko Kalac (43), Eppertshausen und Georges Papaspyratos (64) aus Kiel hat der DOSB nun insgesamt sechs Integrationsbotschafter. Die zunächst berufenen Anna Dogonadze, Atika Bouaaga und Ebru Shihk Ahmad hatten ihre Sache so gut gemacht, dass der Präsidialausschuss Breitensport/Sportenwicklung drei weitere Integrationsbotschafter berief. Der „Benjamin“ unter ihnen ist Max Semenov (21).

Seit dem Sommer 2001 lebt Max Semenov nun in Deutschland. Der damals 15jährige war mit seiner Familie aus Russland gekommen – um zu bleiben. „Ich wollte eigentlich nicht weg aus Russland, ich hatte meine Freunde dort und war glücklich. Doch der Familienrat hat damals den Entschluss gefasst nach Deutschland zu gehen und so musste ich mit gehen“, erinnert sich Max Semenov.

In der neuen Heimat musste sich Max Semenov umorientieren, seinen Lieblingssport, die russische Kampfkunst Sambo, konnte er zunächst nicht machen und so versuchte er es mit Judo. Über den PSV Pirna und Grün-Weiß 90 Dresden kam er schließlich zu Atlas Leipzig. Der Verein war schließlich auch in der Stadt, in der er nach dem Abitur sein Jurastudium aufnahm. Hier konnte Max Semenov neben Judo auch seiner eigentlichen Leidenschaft Sambo nachgehen.

Sambo-Abteilung aufgebaut und geleitet

Aktuell umfasst die Sambo-Abteilung von Max Semenov bei Atlas Leipzig rund 20 Mitglieder. „Ich will den Jugendlichen helfen, damit sie was aus ihrer Zukunft machen“, beschreibt Max Semenov seine Motivation. „Ich habe den Integrationsprozess selbst durchgemacht und weiß worauf es ankommt, speziell bei Spätaussiedlern. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen nicht unter sich bleiben. Wie soll da Integration passieren?“ Die eigene Erfahrung und der Wunsch anderen zu helfen ließen ihn das Amt eines Integrationsbotschafters annehmen: „Ich kenn mich besonders gut bei Jugendlichen aus, da ich selbst mit 15 Jahren nach Deutschland gekommen bin. Ich möchte dabei helfen, dass die jungen Migrantinnen und Migranten in Zukunft noch besser vom Sportangebot in Deutschland erfahren. Sport hilft, sich an vorgegebene Strukturen anzupassen, das ist wichtig für später“, so Max Semenov. Ihn selbst musste keiner zum Sport motivieren, doch er weiß dass es viele Jugendliche gibt, denen Sport nicht so in die Wiege gelegt wurde wie ihm.

Bei der Integration wird er sich seiner Sportart Sambo bedienen. „Für Sambo gibt es keine Grenzen, von daher eignet sich Sambo gut für den Integrationsprozess, weil es nicht nur Sport sondern auch Lebensstil ist, “ so Max Semenov. Er unterstützt auch die Verbreitung der Sportart in Deutschland, indem er bei der Organisation von internationalen Großturnieren mit hilft, so zum Beispiel der „Germaniade“ in Haidenau. Max Semenov hat sich erfolgreich integriert. Er will, dass möglichst viele Jugendliche von seinen Erfahrungen profitieren können. Das ist für ihn die Motivation als Integrationsbotschafter für den Deutschen Olympischen Sportbund tätig zu sein.



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