Weiterarbeit im Stuttgarter Integrationsnetzwerk gewährleistet

In Stuttgart hat sich unter der Federführung des Sportkreises Stuttgart ein Integrationsnetzwerk formiert, an dem sich neben dem Sportkreis vier Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“ beim Landessportverband Baden-Württemberg e.V. (LSV) beteiligen.

Der Bedarf scheint groß: Ende des Jahres 2009 betrug die Zahl der in Stuttgart lebenden Menschen mit Migrationshintergrund 38,9% (Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Statistisches Amt, 10/2010). Leider spiegelt sich dieser recht große Bevölkerungsanteil nicht in den Sportvereinen wider. Betrachtet man speziell Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund, so zeigt sich ein noch größerer Handlungsbedarf. 
An der Nachfrage mangelt es jedoch nicht. Dies zeigte das vom LSV in Kooperation mit dem Sportkreis Stuttgart und dem Gemeinschaftserlebnis Sport umgesetzte DOSB-Projekt „Bewegung und Gesundheit – Mehr Migrantinnen in den Sport“. In der 18monatigen Umsetzungsphase konnten 686 Frauen mit Migrationshintergrund über insgesamt 26 offene und niederschwellige Angebote angesprochen und an Sport- und Bewegungsangebote herangeführt werden. Ergänzt wurden diese Sportangebote durch Sprachförderungen sowie durch Angebote aus dem Gesundheitsbereich.
Die Teilnehmerinnen zeigten sich von den Angeboten begeistert und beschrieben auch Auswirkungen auf ihr Alltagsleben: „Ich bin gestern auf den Bus gerannt und musste gar nicht mehr so viel schnaufen“ oder „Treppensteigen fällt mir nicht mehr so schwer wie früher“. Doch nicht nur körperlich änderte sich einiges für die Frauen. Eine der Frauen, die bereits seit vielen Jahren in Deutschland lebt aber nie wirklich Anschluss gefunden hat, freute sich am Ende eines Angebots: „Jetzt lebe ich – ich habe so viele liebe Menschen hier kennen gelernt“. 
Um jedoch nicht nur die vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projektlaufzeit von anderthalb Jahren nutzen zu können sondern für die Vereine sowie die aktiven Frauen eine längerfristige Perspektive eröffnen zu können, plante der LSV bereits vor Projektbeginn eine anschließende Überführung der am Projekt beteiligten Vereine in sein Programm „Integration durch Sport“.
Um nach wie vor die guten Kontakte unter den Vereinen sowie zur Stadt Stuttgart aufrecht erhalten zu können, wurde ein Integrationsnetzwerk aufgebaut, an dem sich unter der Leitung des Sportkreises Stuttgart die Stützpunktvereine TB Bad Cannstatt, SKG Gablenberg, TB Untertürkheim und TV 89 Zuffenhausen sowie die Stabstelle Integration der Stadt Stuttgart beteiligen. Gemeinsam verfolgen sie die bisherigen Ansätze weiter und bauen sie – nicht zuletzt durch die Begleitung und den Austausch mit weiteren Stützpunktvereinen des Programms „Integration durch Sport“ – stetig aus.