"Unsere Empfehlungen sind Pflichtlektüre im Bundesfamilienministerium"

Michaela Noll (CDU) - Mitglied des Bundestages
Michaela Noll (CDU) - Mitglied des Bundestages

Die Kinderkommission des Bundestages hat sich für diese Legislaturperiode unter anderem mit dem Themenschwerpunkt "Kinder und Sport" beschäftigt. Nach einer Expertenanhörung gab die Kinderkommission (KiKo) unter dem Vorsitz von MdB Michaela Noll (CDU) in einer Stellungnahme zu dem Thema eine Reihe von Empfehlungen ab. Anschließend wurde die Stellungnahme an Ministerien auf Bundes- und Länderebene, an Verbände und anderen Einrichtungen weitergereicht, verbunden mit der Bitte um qualifizierte Rückmeldungen. Diese Informationen liegen nun vor, werden zusammengefasst und sollen dann zügig in die KiKo kommuniziert werden.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat die Kinderkommission für die Arbeit in dieser Legislaturperiode gelegt? Wie kam es zu dieser Auswahl?

Michaela Noll: "Die Kinderkommission (KiKo) hat sich auf meine Initiative für diese Legislaturperiode unter anderem den Schwerpunkt Kinder und Sport unter besonderer Berücksichtigung der Integration gesetzt. Die Gründe dafür waren unter anderem die zunehmenden Erkenntnisse über die motorischen Defizite von Kindern im Einschulungsalter, da war es für mich klar, dies in der KiKo zu thematisieren."

Frau Noll, die Kinderkommission des Deutschen Bundestags hat sich zu Beginn ihrer Arbeit in dieser Legislaturperiode nach der eigenen Stellungnahme von vielen Seiten Informationen eingeholt. Können Sie die Gründe für diesen Schritt erläutern?

Michaela Noll: "Uns war es wichtig, dass die Empfehlungen der KiKo nicht nur zur Kenntnis genommen werden. Wir wollten qualifiziertes Feedback erhalten und haben daher die Empfänger aufgefordert uns über den Stand der Dinge aus ihrer Sicht in Kenntnis zu setzen. Zum anderen sind wir als Kinderkommission ein Unterausschuss, da sind wir durch die zahlreichen Themen für unsere Arbeit auf den Sachstand von Experten angewiesen."

Die Rückläufe der Informationen aus den verschiedenen Institutionen sind abgeschlossen, wie zufrieden sind Sie bislang damit?

Michaela Noll: "Egal ob es sich um angeschriebene Ministerien, Verbände oder sonstige Institutionen handelt, ich bin mit den Rückläufen äußerst zufrieden. Das zeigt mir, dass das Thema Kinder und Sport überall präsent ist. Das ist eine Schlussfolgerung aus den Rückläufen. Übergreifend wurde unsere Stellungnahme begrüßt und auch so gewünscht. Es wurde uns unter anderem vom Bundesfinanzministerium bestätigt, dass die langfristigen Kosten der Gesellschaft gesenkt werden können, wenn die Empfehlungen der Kinderkommission ungesetzt werden."

Gibt es einen Tenor der gewonnenen Informationen, der sich bereits jetzt herauskristallisiert?

Michaela Noll: "Die einhellige Zustimmung zu unseren Empfehlungen war der überwiegende Tenor. Darüber hinaus wurde von vielen Seiten darauf hingewiesen, was zu den einzelnen Punkten bereits konkret in die Wege geleitet wurde. So hat Hamburg z.B. neue Rahmenpläne für das Fach Sport entwickelt und dabei Aspekte, wie Ernährung, Gesundheit und Integration mit einbezogen. Neben der Bestätigung durch das Bundesfinanzministerium hat mich ein Satz der Familienministerin Ursula von der Leyen gefreut, die die Empfehlungen der Kinderkommission zur Pflichtlektüre für ihr Haus gemacht hat. Außerdem hat der Bundesinnenminister angekündigt, unsere Empfehlungen - gerade auch im Hinblick auf den Bereich Integration - an die Trainerakademie des DOSB weiter zu leiten."

Welche weiteren Schritte wird die Kinderkommission jetzt einschlagen?

Michaela Noll: "Nachdem die Rückläufe der Kinderkommission bekannt sind, werden wir in einem halben Jahr noch einmal überprüfen, ob und wie die Empfehlungen umgesetzt wurden. Es ist mir sehr wichtig, dass es nicht nur bei den gemachten Vorschlägen bleibt, sondern dass dort nachgefasst wird. Ich werde der Kinderkommission daher eine entsprechende Empfehlung geben, damit es nicht bei Versprechungen bleibt."

Wann ist damit zu rechnen, dass erste Inhalte konkret angegangen werden?

Michaela Noll: "Wir sind ja ein Unterausschuss des Familienausschusses. Auch der Sportausschuss wird unsere Stellungnahme auf die Tagesordnung nehmen, so dass das Thema Kinder und Sport uns mit Sicherheit die nächsten zwei bis drei Jahre beschäftigen wird. Das Thema Sport wird aktuell bleiben, da bin ich mir sicher."


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